Da hat man sich wieder was eingebrockt…

Nenngeld ist bezahlt, das Motorrad steht startklar an der Piste. Und jetzt die Hosen voll? Keine Angst, wir helfen euch weiter und das Abenteuer Rennstrecke kann beginnen.
Der Zeitplan für ein stressfreies Wochenende auf der Rennstrecke beginnt nicht erst beim Vorstart, sondern bereits zwei Tage vor der Anreise. Hier auch die “Packliste” bzw. welche Dinge ihr bereits im Vorfeld, in Ruhe richten solltet:

• Bike (Flüssigkeiten kontr., Tank gefüllt, Reifen kontr. ggf. neu, Bremseklötze und Flüssigkeit gecheckt, Rückspiegel abgebaut oder abgeklebt, Scheinwerfer, Rückleuchten und Blinker zumindest abgeklebt, usw…)
• Lederkombi (1 oder 2 Teiler mit zumindest einem Rückenprotektor und Knieschleifern)
• 2 Stiefel (1x li. Und 1x re., ihr könnt euch nicht vorstellen wie oft „1“ Stiefel vergessen wird 😉)
• 2 Handschuhe (1x li. und 1x re. gleiches Spiel wie bei den Stiefeln. Ich persönlich habe immer mind. 2 paar Handschuhe dabei.)
• Helm (wenn vorhanden auch mit Wechselvisier Klar und getönt da sich die Lichtverhältnisse schnell ändern können und es sehr unangenehm ist, wenn bei 200km/h und mehr auch nur kurz die Sonne blendet. Sonnenbrille unterm Helm geht zwar ist aber im Falle eines Sturzes zusätzliche Verletzungsgefahr)
• Gehörschutz (Ohropax oder angepasster Gehörschutz vom Techniker sollte dabei sein. Windgeräusche können schlimme Kopfschmerzen erzeugen und das will niemand)
• Reifenwärmer
• Montageständer vo. u. hi.
• Verlängerungskabel mit min. 3-er Verteiler
• Campingsessel
• Kanister für Benzin
• Evtl. Radio
• WASSER- viel WASSER oder eben eure Lieblingsgetränke (ihr werdet es brauchen 😉)
• Bekleidung
• Toilettzeug (eine Dusche nach einem sehr sportlichen Tag wirkt wahre Wunder)
• Fortbewegungsmittel Fahrrad, Boxenmoped, Roller oder Ähnliches. (die Wege von der Box/ dem Stellplatz zum WC, Wirt, Organisatorbox können lange sein und der Tag wird anstrengend)
• Schlafgelegenheit suchen (bei mehrtägigen Events sollte man sich auch eine geeignete Schlafplätze im Vorfeld organisieren. Hotel an der Strecke oder im nahen Umfeld oder man nimmt sich eine Box, in der man neben seinem Bike schlafen kann. Auch der Transporter kann eine sehr gute Gelegenheit sein. Normaler PKW ist eher nicht zu empfehlen)

Damit solltet ihr für ein gepflegtes Event vorbereitet sein.

Wenn die komplette Ausrüstung zusammengestellt und das Motorrad durchgecheckt ist, geht´s los.

Wer im letzten Moment seine Utensilien zusammen sucht, darf sich nicht wundern, wenn er/ sie mit nur einem Stiefel oder nur einem Handschuh im Fahrerlager steht. Auch bei der Anreise sollte man genügend Zeit einplanen. Der evtl. Grenzübertritt kann zeitlich variieren und auch ein Stau ist immer wieder möglich. Wenn es euch möglich ist, ist eine Anreise am Vortag empfehlenswert. Das sichert einem die einigermaßen freie Platzwahl im Fahrerlager. Der Stellplatz sollte eher in einer ruhigen Ecke und nicht direkt an der Zufahrt zum Vorstart liegen. Vor der Anfahrt nicht vergessen: Motorrad und Reservekanister volltanken.
Wir sind auch schon am Vortag ab ca. 19:00 für euch da. Ihr könnt dann schon die Boxen beziehen, die Anmeldung machen und alles für den Start am nächsten Morgen vorbereiten. Damit ihr auch richtig ausgeschlafen und relaxt an den Start gehen könnt. Solltet ihr auch noch Fragen haben, können wir diese auch noch in aller Ruhe beantworten und die „Benzingespräche“ kommen auch nicht zu kurz.

Bei der Einteilung in die unterschiedlich schnellen Gruppen ist es eher ratsam, sich einer langsameren Gruppe anzuschließen, als sich bei den wilden Heizern gleich mal die Ellenbogen abfahren zu lassen. Das ist für die Ellenbogen mindestens so schlecht wie für Selbstbewusstsein und Motivation. Der spätere Wechsel in eine andere Gruppe ist bei uns kein Problem. Die Gruppen werden, wenn nötig, nach der gefahrenen Rundenzeit eingeteilt.

Warm-up – Körper- Geist und Motor

Der Motor braucht Temperatur- der Körper auch. Macht ein paar Aufwärmübungen. Kurzes Dehnen, ein paar Liegestütze, ein paar Balanceübungen bringen die Muskulatur in Schwung und trainieren die Reflexe.
Den Puls etwas nach oben treiben und den Kreislauf in Schwung bringen. Dabei nicht vergessen: die Fahrerbesprechung, wo alle Regeln und Abläufe nochmal kurz besprochen werden. Spätestens 15 Minuten vor dem Start hüpft man in die Funktionswäsche und die Lederkombi mit Protektoren. In voller Montur kann man sich nun mit Dehnübungen und in unterschiedlichen Sitzhaltungen dem Motorrad anpassen.
Einteilung ist Alles.

Für eine gute Einteilung über den Tag hinweg hilft ein gut sichtbar aufgehängter Zeitplan mitsamt Wanduhr. Helm, Handschuhe und Gehörschutz liegen griffbereit. Dort kommen sie nach dem Turn auch wieder dort hin.
Je nach Witterung verwendet man zumindest beim ersten Turn noch ein Visier mit Beschlagschutz. Später kann es dann nötig werden auf ein dunkles Visier zu wechseln. Gute Sicht ist Pflicht, sonst wirds gefährlich. Die Folgen: schlechte Sicht durch ein beschlagenes Visier, Blendung durch die tiefstehende Sonne. Beides gefährlich.
Es reicht, zwei bis drei Minuten vor dem Turn an der Ausfahrt zu stehen. Lasst euch nicht von der Meute anstecken. Konzentriert euch auf euer Motorrad, eure Linie und auf euren Spaß. Wenn ihr möchtet zeigen euch unsere Instruktoren eine gute und fahrbare Linie. Blendet den ganzen Trubel drum herum einfach aus, legt die volle Aufmerksamkeit auf das, was IHR macht, und nicht auf das, was andere machen. Viel Spaß!

Der Tag/ Turn ist erst vorbei wenn…

Bevor du nach der Zielflagge in aller Euphorie deine Heldentaten verkündest, heißt es arbeiten. Zuerst nachtanken, Reifenoberfläche checken und reinigen (Steine und dergleichen beschädigen die Reifenwärmer), den Motor auf Öl- und Wasserdichtigkeit prüfen, Reifenwärmer überziehen und einschalten. So, und jetzt raus mit den Geschichten von wilden Schräglagen, Überholmanövern und knackigen Rundenzeiten. Solltest du gar nicht überholt haben, sondern bist überholt worden? Und schräg war nur der Wahnsinnige, der dich außenrum vernascht hat? Macht nichts!! Jeder hat mal angefangen. Komm zu uns und sprich uns an. Wir können dir im Regelfall helfen. Ob mit Erklärungen oder mit einem geführten Turn. Wir helfen gerne. Leg dich in den Campingstuhl, mach die Augen zu und fahr die Strecke noch mal ab. Mach dir klar, was du im nächsten Turn besser machen willst. Kurve für Kurve die Linie verbessern und kontrolliere, ob es passt oder nicht. Sei nicht zu ehrgeizig. Du selbst erkennst, wie weit du von deinem Limit weg bist. Auch wenn das noch weit von der physikalischen Grenze entfernt ist. Dein eigenes Limit verschiebt sich nicht mit dem Brecheisen, sondern nur durch Übung und Konzentration. Und durch den Spaß, den du daran findest, an dir und deinem Können zu feilen.
Wenn die Konzentration in den Nachmittagsstunden nachlässt, ist es ratsam, den einen oder anderen Turn auszulassen. Nutze die Zeit und spioniere an den kniffligen Schlüsselstellen die schnellen Jungs aus. Achte auf deren Linie, den Fahrstil, die Körperhaltung.
Steckst du mit deinen Rundenzeiten und den Nerven fest, wirst du eher langsamer als schneller. Der letzte Turn ist der mit den meisten Unfällen. Der Tag war hart und die Konzentration lässt nach. Kein Problem, besser als erster an der Bar zu sein als im LKH zu landen.